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Helmut Denk

Schottische Hochlandrinder aus dem Ilzer Land

Helmut Denk
Helmut Denk
© Daniel Delang
Sogenannte "moderne" Landwirtschaft, die immer mehr auf Effizienz denn auf Nachhaltigkeit achtet, stößt irgendwann an natürliche Grenzen. Das ist in Regionen der Fall, wo es hügelig oder die Bodenqualität eher mäßig und das Klima rauer ist und die Äcker steiler werden. Helmut Denk hat jahrelang miterlebt, wie seine verpachteten Flächen unter solchen Bedingungen überdüngt und ausgebeutet wurden. Lange Zeit ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
Er bemerkt, dass ein benachbarter Landwirt sich schottische Hochlandrinder zugelegt hat, und wird nachdenklich. Neugierig beobachtet er die ruhigen Tiere, ihr Aussehen, ihre Genügsamkeit. Und als 1993 der Pachtvertrag ausläuft, sieht er seine Chance, das Blatt zu wenden und seine Äcker zurückzuholen, um selbst eine andere, nachhaltige Form von Landwirtschaft zu betreiben.
Mit 23.000 Mark in der Tasche fährt er in den hessischen Norden nach Kassel, um drei Mutterkühe und ein kleines Kuhkalb zu erwerben. Dass die Zucht und Haltung der Tiere gefördert wird, bestärkt ihn noch in seinem Vorhaben, sich im Nebenerwerb der Fleischvermarktung zu widmen. Seit fast 30 Jahren betreibt er sehr hingebungsvoll die Züchtung der zotteligen Rindviecher mit den imposanten Hörnern, die immer so ausschauen, als müssten sie gerade dringend zum Friseur – eine Rasse für Gemütsmenschen, die sich und anderen nichts beweisen müssen.
Tatsächlich ist das Geschäft nach wie vor eher Hobby geblieben, wie er bekennt. Denn auf einen hohen Ertrag kommt es Helmut Denk nicht an. Da ist er wie viele seiner Kollegen Idealist. "Durch die Förderung und durch den Verkauf der Tiere kostet mich das kein Geld – nur meine Zeit. Die meisten Tiere landen bei anderen Züchtern. Und die männlichen Exemplare versorgen die Familie und einen stabilen Kundenkreis 1 bis 2 Mal im Jahr mit Fleisch.", bemerkt er zufrieden.
Helmut Denk hat eine eigene Auffassung von dem, was ihm Glück bedeutet: Ihm genügt, auf ein gelungenes Lebenswerk zurückblicken zu können, eine schöne Weide vor intensiver Landwirtschaft bewahrt und einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet zu haben.

Ansprechpartner Helmut Denk
Lusenstrasse 7
94160 Ringelai
Telefon: 0160 / 2808490
Email: helmut-denk@t-online.de
www.helmut-denk.de
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