Manuel König
© Daniel Delang
Wenn er von seiner Arbeit als Industriemeister nach Hause kommt, ist folglich für ihn nicht gleich Feierabend. Dann nämlich – und natürlich auch davor – kümmert er sich um seine Herde Angus-Rinder, die friedlich auf seinen Weideflächen inmitten einer Neubausiedlung grasen. Zur Herde gehört auch ein lammfrommer Stier, der per Natursprung für den Nachwuchs sorgt – heute eine Seltenheit, denn meist wird die Befruchtung der Kühe künstlich vorgenommen, um bestimmte züchterische Merkmale zu erhalten, zu eliminieren oder zu fördern.
Angus-Rinder sind eine alte britische Fleischrasse, die erstmals um 1870 in Schottland in der Gegend um Aberdeen gezüchtet wurde. Da sie sehr rasch viel Fett ansetzen, was heute nicht mehr gewünscht ist, entstand durch Kreuzungen mit anderen Rassen wie Fleckvieh und Deutsch-Holstein die heute in Deutschland bevorzugte Variation Deutsch-Angus. Geschätzt werden die meist einfarbig schwarzen oder roten, genetisch hornlosen Tiere vor allem wegen ihres feinfaserigen Fleisches, das von kleinen Fettadern durchzogen ist, was es saftig und schmackhaft macht. Sie sind schnellwüchsig und frühreif und werden auch gerne zur Landschaftspflege eingesetzt.
Um sich für die Arbeit auch nach Feierabend noch zu begeistern, gehört eine gehörige Portion Idealismus dazu. Das ist bei Manuel König der Fall. Er hat mit seiner Liebe zum Tier eine sehr nachhaltige – und die nach Meinung vieler Agrarexperten einzig verantwortbare – Art und Weise gefunden, Rinder zu halten, nämlich in extensiver Mutterkuhhaltung, wobei die Tiere das Grünland pflegen und so auch für den Humusaufbau sorgen, was wiederum CO2 bindet. Für Manuel König ist die Verbindung von Naturschutz, Landschaftspflege und Tierliebe Maßstab für seine Tätigkeit als Nebenerwerbslandwirt. Und, was dabei keinesfalls vergessen werden darf, ist das Ergebnis: der Genuss eines saftigen, schmackhaften Steaks!