Unsere globalisierte Welt hat uns viele kulinarische Spezialitäten aus fernen Ländern beschert. Als besonders bekömmlich, sogar gesund gelten dabei fermentierte Produkte aus Südkorea. Kimchi heißt das „asiatische“ Sauerkraut, das aber im Original vom Geschmack her für bayerische Gaumen durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Doch so weit braucht man gar nicht reisen, denn auch in unseren Breiten gibt es eine lange Tradition der Fermentation. Das bekannteste Produkt ist freilich das Sauerkraut. Aber auch andere Gemüse als Weißkraut werden milchsauer vergoren: zum Beispiel Rote Bete, Bohnen, Gurken, Gelbe Rüben, Radi ‒ und das sogenannte Russenkraut ist ein gesunder Gemüsemix mit Weißkraut aus allem, was der Garten hergibt. All dies sind haltbar gemachte Gemüse, die früher so manche Großmutter noch selbst im Sommer eingeweckt hat. Sibylle Hunger hat ihrer Mutter in die Töpfe geschaut: „Ich erinnere mich noch heute an all die frischen Zutaten aus dem Garten, die von meiner Mama verarbeitet wurden. Im Herbst war der Keller voll mit einem großen Krautfass und allerlei Gläsern. So haben wir uns rund ums Jahr mit dem eigenen Obst und Gemüse versorgt.“