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Besuch beim Bio-Höfle

Projekt: Öko - Modellregion erleben
Exkursion Bio-Höfle
Exkursion Bio-Höfle
© Jochen Diener
Betriebsleiter Thomas Hoffmann, der seit 16 Jahren seine 20 Hektar nach ökologischen Bioland-Richtlinien bewirtschaftet, startete den Info-Nachmittag mit seinem Lieblingsthema, dem Anbau verschiedener Kartoffelsorten. Ob rotschalige Laura, Blaue Schweden, gelbfleischige Belinda oder die berühmten Bamberger Hörnla – bunt ist die Vielfalt in Hoffmanns wohltemperiertem Kartoffelkeller. Steigt dort in den Sommermonaten die Temperatur zu stark an, helfen zwei Gießkannen Wasser verteilt auf dem Lehmboden und schon wird es dank der Verdunstungskälte einige Grad kühler. In der Fruchtfolge baut Hoffmann seine Kartoffeln gern nach dem einjährigen Kleegras an, welches einen nahrhaften und gut strukturierten Boden hinterlässt. Der Anbau in Dämmen und das Anhäufeln bieten den bereits vorgekeimten Kartoffeln einen guten Start, so dass sie selbst in den vergangenen beiden Trockenjahren ohne künstliche Bewässerung auskommen konnten. Vermarktet werden die Kartoffeln hauptsächlich ab Hof. Daneben baut Hoffmann noch Hafer für die Haferflockenfabrik Gehrsitz in Würzburg an, die in den letzten Jahren verstärkt auf regionale Erzeuger setzt. Bei der Rundfahrt durch die Uettinger und Greußenheimer Flur lernten die Teilnehmer die kleine Schafherde sowie die Mutterkühe kennen. Während letztere zur Rasse des Gelben Frankenviehs zählen, setzt Hoffmann bei den Schafen auf eine eigene Kreuzung zwischen Merions und Kamerunschafen. So erziele er mehr Schlachtgewicht und spare sich dennoch das Scheren, da die Tiere dank der Kamerun-Gene ihre Wolle im Laufe des Jahres selbst verlören, freut er sich. Nach anfänglichem Zögern gegenüber den fremden Besuchern, ließen sich die Kühe mit ihrem Nachwuchs doch noch vom mitgebrachtem Getreideschrot locken. Bis auf einen einfachen Unterstand verbringen die robusten Tiere das ganze Jahr auf der Weide, wo sie auch bei kalten Temperaturen problemlos kalben. Tierarztkosten seien in den vergangenen sechszehn Jahren so gut wie keine angefallen, resümiert Thomas Hoffmann. Den Mist seiner Tiere mischt er mit gehäckseltem Schnittgut der Gemeinde Uettingen und bringt das Substrat nach einer ausreichenden Rottephase auf seine Flächen aus, wo sie zum Humusaufbau und somit zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Mehr Humus im Boden speichert mehr Wasser und Nährstoffe, macht den Boden gleichzeitig aufnahmefähiger für Wasser und kann somit die Erosionsgefahr reduzieren. Bei einer abschließenden Kartoffelsuppe verwies Thomas Hoffmann noch auf die Große Landmaschinen-Ausstellung am 18./19. April in Uettingen, deren Erlös der Transfusionsmedizin der Uni-Klinik Würzburg zugutekommt.
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