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Der Mauersegler

Ein echter Ausdauersportler

Projekt: Ökolandbau erleben
Mauersegler
Mauersegler
© TheOtherKev, Pixabay
Das Gefieder des Mauerseglers ist bis auf seine grauweiße Kehle komplett bräunlich bis rußschwarz. Nur die Jungtiere haben zusätzlich eine weiß geschuppte Stirn und ihr heller Kehlfleck ist etwas größer. Oft werden Mauersegler mit Schwalben verwechselt. Dabei sind sie eigentlich gut zu unterscheiden. Der Bauch des Mauerseglers ist nämlich dunkel im Gegensatz zum weißen Bauch der Schwalbe. Zudem sind die Flügel unseres Ausdauersportlers im Flug sichelförmig und mit einer Spannweite von 40 cm recht beachtlich und auch der Schwanz ist viel kürzer. Die ständigen sri-sri-Flugrufe machen ihn zudem eigentlich unverwechselbar.
Ende April kommt der Mauersegler aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland. Er baut sich dann kein Nest, sondern nutzt Höhlen, die er nur auspolstert um zu brüten. Dazu benutzt er leichtes Material, das er im Flug sammelt und in der Höhle mit seinem Speichel verklebt. Ursprünglich war der Mauersegler ein Fels- und Baumbrüter. Heute nutzt er vor allem Höhlen an Gebäuden. Nachdem der Mauersegler 2 bis 3 elliptische weiße Eier gelegt hat, dauert es noch 18 – 25 Tage bis die Küken schlüpfen. Um seine Jungtiere zu füttern fängt der Mauersegler Insekten und formt sie in seinem Kehlsack zu kleinen Ballen. Die Jungtiere sind frühestens am Ende des 2. Lebensjahres geschlechtsreif.
Aber was macht den Mauersegler jetzt zum Ausdauersportler? Das ist schnell beantwortet, denn der Mauersegler unterbricht seinen Flug einzig und allein zur Aufzucht der Jungen. Der Vogel kann jagen, Wasser suchen, schlafen und sich paaren im Flug. Blattläuse, Käfer, Fliegen, Bienen und Wespen, seine Nahrungstiere sucht er nicht selten sogar in 3.000 m Höhe. Um Wasser aufzunehmen gleitet er in schnellem geradem Gleitflug direkt über die Wasseroberfläche. Unser Ausdauersportler ist aber auch mit ordentlich Speed unterwegs, erreicht er doch Geschwindigkeiten von 200 km/h.
Die Zahl der Mauersegler hat mittlerweile so weit abgenommen, dass er als „gefährdet“ auf der Roten Liste geführt wird. Er wird vor allem von Baumaßnahmen und energetischen Sanierungen bedroht, die seine Brutplätze zerstören. Dabei ist der Mauersegler ein standorttreuer Vogel, der jedes Jahr zur gleichen Bruthöhle zurückkehrt. Das heißt Sie können getrost von „Ihrem“ Mauersegler sprechen, wenn sich einer bei Ihnen niedergelassen hat. Wenn Sie sanieren oder umbauen möchten, stimmen Sie sich am besten frühzeitig mit den Behörden ab, da auch der Mauersegler streng geschützt ist. Ihr Untermieter, der Ausdauersportler, wird aber keine Baumaßnahme verhindern, sondern er möchte ganz einfach berücksichtigt werden. Wenn Sie Fragen zum Schutz der Mauersegler haben wenden Sie sich am besten direkt an Frau Dr. Dorothea Friemel 08671 502 763. Gemeinsam mit den Kommunen des Landkreises sucht die Öko-Modellregion nach geeigneten Standorten um den Mauersegler mit Nisthilfen zu unterstützen.
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