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Digitale Feldexkursion unter dem Motto: Lerchenschutz geht Hand in Hand

Wie Bio-Bier die Arten schützt

Projekte: Aufbau von Wertschöpfungsketten für Fleisch, Gemüse und Getreide, Ökolandbau erleben
Digitale Feldexkursion: Lerchenschutz Hand in Hand
Digitale Feldexkursion: Lerchenschutz Hand in Hand
© Annalena Brams
Die Öko-Modellregion Waginger See Rupertiwinkel hat schon vor einigen Jahren gemeinsam mit der Schlossbrauerei Stein begonnen die Braugerste für deren Bio-Bier regional anzubauen. Auch aus der Öko-Modellregion Inn-Salzach lieferten schon lange vor deren Auslobung Landwirte Bio-Gerste in diese Kooperation. Deshalb gab es die alljährliche Felderbegehung dieses Jahr zum ersten Mal mit und in zwei Öko-Modellregionen.
Der Fokus in diesem Jahr lag neben anbautechnischem Austausch der Landwirte untereinander auf dem Aspekt des Artenschutzes. 6 von insgesamt 17 Bio-Braugerstenbauern haben sich dieses Frühjahr spontan entschlossen Feldlerchenfenster anzulegen und diesem heimischen Vogel damit eine Start und Landebahn in ihren Bio-Gerstenflächen anzubieten.
Ökolandbau tut an sich schon sehr viel für den Erhalt der Artenvielfalt durch den Verzicht auf mineralische Düngemittel und vor allem synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Dadurch können sich mehr heimische Ackerwildkräuter, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind, auf der Fläche ansiedeln. Sie sind vor allem für viele stark spezialisierte Insektenarten überlebenswichtig. Das System Ökolandbau fördert also an sich schon die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft. Aber die Landwirte waren der Meinung "Es geht noch besser". Wenn sie auf ihren Feldern schon einen gedeckten Tisch für die Feldlerche anbieten, deren Jungvögel Insekten und die erwachsenen Tiere Sämerein fressen, dann ermöglichen sie ihm doch auch das Landen in ihren Beständen.
Die Anlage der Feldlerchenfenster (ca. 20 m² Fläche im Bestand ohne Getreide) wurde vom jeweiligen Landschaftspflegeverband (Altötting oder Traunstein) begleitet. Die Experten der beiden Landschaftspflegeverbände bereicherten die Exkursion mit viel spannendem Fachwissen zur Feldlerche und hatten Antworten auf alle Fragen der Bio-Bauern.

Speziell der Landschaftspflegeverband Altötting beschäftigt sich intensiv mit der Feldlerche. Das Projekt "Bayerns Ureinwohner" beschäftigt sich mit Arten, die in Bayern schon lange heimisch sind und der LPV Altötting legt hier spezielles Augenmerk auf die Feldlerche. Gemeinsam mit dem frisch gebackenen Bio-Bauern Andreas Eder aus Perach und dem reschen Bio-Bäcker Markus Huber aus Altötting soll eine regionale Bio-Lerchensemmel auf den Weg gebracht werden. Das Getreide für die Semmel wird unter besonderem Augenmerk auf die Förderung der Feldlerche angebaut. Andreas Eder wird für die nächste Vegetationsperiode dafür Emmer aussäen. Emmer ist eine Urgetreideart und durch ihre lichten Bestände grundsätzlich sehr hilfreich für die Feldlerche. Die Einhaltung der Richtlinien des ökologischen Landbaus und die Anlage von Lerchenfenstern als Start- und Landebahn in der Emmerfläche tun ihr übriges. Schon dieses Jahr hat Andreas Eder erste erfolgreiche Versuche mit den Lerchenfenstern gemacht. Aktuell findet man sie in seinem Weizenschlag am Hof.
Somit geht die Artenvielfalt unterstützen schon jetzt mit Bio-Bier und bald auch mit Bio-Backwaren.

Am besten erkennt man die Feldlerche an ihrem fröhlichen Gesang, wer den noch nicht kennt findet hier ein Beispiel.
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