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Feldlerche

Die Feldlerche und ihr Bett im Kornfeld

Projekt: Ökolandbau erleben
Feldlerche
Feldlerche
© Bild von Kathy Büscher auf Pixabay
Die Feldlerche gehört wohl zu den bekanntesten Vertretern der Tiere, die unsere Kulturlandschaft bewohnen und unseren besonderen Schutz brauchen um vor dem Aussterben gerettet zu werden. Aber wo liegt das Problem?
Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter, dabei bevorzugt sie offenes Gelände mit freiem Horizont bei trockenen bis wechselfeuchten Böden. Die Vegetation sollte vielfältig strukturiert, aber mit offenen Stellen sein. Als Nest polstert sich das Feldlerchen-Weibchen ab Mitte April nach der Paarbildung eine bis zu 7 cm tiefe Mulde mit feinem Pflanzenmaterial aus. Dort legt sie 3 – 5 weißlich bis hellbräunliche Eier hinein, die dicht dunkelgrau bis braun gefleckt sind. Nach einer Brutzeit von 11 – 12 Tagen schlüpfen die Jungen und verlassen das Nest schon 7 – 11 Tage später. Mit einem Alter von 15 Tagen können sie fliegen und mit 19 Tagen gehen sie eigenständig auf Futtersuche. Mit gerade mal 30 Tagen sind sie völlig unabhängig. Die erwachsenen Tiere sind 18 – 19 cm groß und haben ein Gefieder, das mit verschiedenen Brauntönen und einer schwarzbraunen Strichelung besticht. Die Jungvögel ernähren sich vor allem von Insekten, Spinnen, kleinen Schnecken und Regenwürmern während die erwachsenen Tiere Pflanzenteile und Samen bevorzugen.
Aber warum ist die Feldlerche als Art so stark bedroht? In den klassischen sehr dicht stehenden Getreidebeständen kann sie nicht mehr landen um ihr Nest zu bauen. Durch die geringe Strukturvielfalt in der heutigen Kulturlandschaft fehlen außerdem Insekten und andere Tiere, die als Nahrung für die Feldlerche dienen. Zudem werden bei verschiedenen Bearbeitungsgängen auf landwirtschaftlichen Flächen die Nester der Feldlerche während der Brut zerstört.
Deshalb hat die Öko-Modellregion gemeinsam mit den Bio-Braugersten-Lieferanten für die Schlossbrauerei Stein und weiteren Bio-Landwirten eine Initiative zur Förderung der Feldlerche gestartet. In der Braugerste werden sogenannte Lerchenfenster angelegt. Dabei handelt es sich um einige Quadratmeter, auf denen keine Gerste ausgesät wird, sodass die Feldlerche diese Fläche zum Landen nutzen und im angrenzenden Bestand ihr Nest etablieren kann. Die Landwirte achten auf diesen Flächen auch besonders darauf während der Brutzeit der Feldlerche nicht zu striegeln, da das die Nester zerstören kann.
Eine weitere Option ist die Aussaat von Urgetreide wie beispielsweise Emmer. Urgetreidearten bilden keine so dichten Bestände, sodass die Feldlerche dort trotzdem landen kann. Einige unserer Bio-Landwirte ergänzen das zusätzlich mit Lerchenfenstern und berücksichtigen ebenso die Brutphase der Lerche um optimale Bedingungen zu schaffen. Dazu eignen sich biologisch bewirtschaftete Flächen ganz besonders, da die Ackerwildkräuter im Bestand quasi eine eigene Vorratskammer mit Samen für die Feldlerche darstellen. Auch Insekten findet man auf diesen Flächen mehr, sodass sowohl für die erwachsenen als auch die jungen Tiere der Tisch hier reich gedeckt ist.
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