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Genossenschaft legt los

Über 80 % bio-regionale Lebensmittel - jetzt 2 Monate testen

Projekt: Solidarische Landwirtschaft
Mann und Frau mit Gemüsekiste
Diana und Simon beim Packen
© Ellmeier
Die Idee hinter LAVLI
Das Konzept basiert auf Solidarität. Darum dürfen nur Mitglieder bei LAVLI einkaufen. Die Wertschätzung und der verbindliche Konsum ermöglichen es, dieser solidarischen Einkaufsgenossenschaft faire und stabile Preise an die Erzeuger zu zahlen. So wird die wirtschaftliche Existenz der Betriebe und die Grundlage für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung gesichert. Kurz vor dem Jahreswechsel gings nun los.

Aktuelles Einstiegsangebot
Als „Early Bird” Mitglied sind 60,- € pro Monat beizusteuern. Dieser Mitgliedsbeitrag ist zu 100 % ein monatliches Einkaufsguthaben, das im Online-Shop umgesetzt kann. Allerdings ist es der Mindestumsatz. Ein Restguthaben verfällt am Ende des Monats. Wenn man als LAVLI Mitglied hingegen mehr einkaufen will, ist das kein Problem. Jedes Mitglied hat ein Benutzerkonto und der Differenzbetrag wird abgebucht.
Aktuell kann eine Mitgliedschaft zwei Monate getestet werden.

Abholstationen
Derzeit gibt es fünf Abholstationen:
Vier im Landkreis Miesbach:
  • am Standort Neukirchen,
  • am Hahnhof in Großhartpenning,
  • bei der Coworkerei Dürnbach und
  • bei Quirins Heimatnudel in Hausham.
Zudem gibt’s noch eine Abholstation in Vagen / Landkreis Rosenheim.

Öko-Modellregion Miesbacher Oberland freut sich über Angebot
Das Team der Öko-Modellregion ist dankbar über vielfältige Angebote bio-regionaler Lebensmittel im Landkreis Miesbach. Die Erzeuger profitieren durch den genossenschaftlichen Gedanken von den langfristigen und fairen Geschäftsbeziehungen. Die Verbraucher haben die Möglichkeit, hochwertige Lebensmittel aus der Region zu beziehen.
Nicht zu vergessen die interessante Möglichkeit, damit der Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels etwas entgegen zu wirken.
Viel Erfolg bei der Suche nach weiteren Mitgliedern und Erzeugern!!!!!!!!

Weitere Infos gern bei Kathleen Ellmeier von der Öko-Modellregion oder direkt bei LAVLI.



Hier der Bericht im Miesbacher Merkur vom 17. Januar 2022 von Christina Jachert-Maier:

Vom Bauernhof auf den Tisch, verlässlich und zu fairen Preisen, mit Erzeugern und Verbrauchern als Partner: So sieht der Lebensmittelhandel nach der Idee von „LAVLI“ aus. Ob’s funktioniert, erprobt die Initiativejetzt in der Praxis. Am Standort Neukirchen werden Online-Bestellungen verpackt.

Neukirchen – Die Erfahrung, dass es einen langen Atem braucht, um die Welt auch nur ein kleines bisschen zu verändern, haben Diana und Renaldo Scola schon gemacht. Eigentlich wollten die LAVLI-Gründer noch2021 den ersten Laden eröffnen. Wie berichtet, tüftelte das Team nachdem Vorbild der Genossenschaft Hansalim in Südkorea an einem Konzept für den Lebensmittelhandel, das Erzeugern aus der Region zu einem festen Kundenstamm und Verbrauchern zu gesunden Lebensmitteln verhilft. Das Prinzip: Verkauft wird nur an Mitglieder, die durch ihren monatlichen Beitrag einen Mindestumsatz garantieren. Eine Direkt-vermarktung nach dem Genossenschaftsprinzip also.
Standort des jungen Unternehmens war die Coworkerei in Dürnbach, das Ziel hoch gesteckt: Überall in der Region sollen LAVLI-Läden entstehen. Nicht vom Ehepaar Scola geführt, sondern von Menschen mit ähnlichen Idealen. „Social Franchise“ nennt sich das: Gleichgesinnte können kostenfrei das Konzept übernehmen und Läden unter dem LAVLI-Label eröffnen.

Soweit die Theorie. In der Praxis erweist es sich als schwierig, genügend Mit-glieder zu gewinnen. Denn auf deren Zahl kommt es an. Etwa 400 bis 500Mitglieder braucht ein Standort, um rentabel zu sein, haben die Scolas ausgerechnet. Eine Mitgliedschaft soll 120 Euro pro Monat kosten, das Geld wird beim Einkauf gutgeschrieben. Ende 2021 hatten sich über die Homepage 160Interessenten für die Mitgliedschaft angemeldet. Das LAVLI-Team beschloss, zunächst mit einem Online-Shop zu starten. Geeignete Lagerräume fanden sich in Neukirchen, Gemeinde Weyarn. Dorthin hat LAVLI jetzt auch seinen Sitz verlegt.

Kurz vor dem Jahreswechsel ging der Shop an den Start. „Ohne viel Tamtam“ ,wie Renaldo Scola sagt. Um sich erst einmal einzurichten und Prozesse zu er-proben, habe man den Betriebsbeginn bewusst klein gehalten. Aktuell sind nur 27 Mitglieder zu versorgen. „Aber wir wollen jetzt schnell wachsen“ ,meint Renaldo Scola. „Wir sind ein typisches Start-up.“ Weil zwar schon eine beachtliche Bandbreite von Bioprodukten im Angebot ist, es aber noch kein volles Sortiment gibt, kostet die Mitgliedschaft pro Monat vorläufig nur 60 Euro.

Einmal in der Woche ist in der Neukirchner Zentrale Packtag. Gemeinsam befüllt das Team die Kisten mit den Bestellungen und bringt sie zu den Abholstationen. Insgesamt gibt es im Landkreis deren vier. Die Mitglieder können das Bestellte am Standort Neukirchen, am Hahnhof in Großhartpenning, bei der Coworkerei Dürnbach und bei Quirins Heimatnudel in Hausham ab-holen. Zudem gibt’s noch eine Abholstation in Vagen.

„Wir sind froh, dass wir endlich starten können“, sagt Diana Scola. Das Teamhofft, dass die kleinen Räumlichkeiten in Neukirchen nur der Anfang sind. Genügend Erzeuger aus der Region zu finden, sei nicht das Problem, meint Ehemann Renaldo. Nun, da der Online-Shop läuft, rechnet das Team damit, dass die Mitgliederzahl wächst. Ziel bleibt die Eröffnung eines echten Ladens, in dem sich Menschen begegnen. Und es soll nicht nur bei einem Laden bleiben, wie Diana Scola erklärt: „Wir wollen in die Fläche kommen.“
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