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Hofführung beim Biohof Knaus

Heimisches Bio-Gemüse ist gefragt

Projekt: Ökolandbau erleben
Andreas Knaus
Andreas Knaus
© Daniel Delang
Ganz zur Freude von Rebecca Schweiß der Öko-Modellregion Günztal, die den rund 20 Teilnehmern Mitte September die Hintergründe der Erlebnistage sowie der Öko-Modellregion erläuterte: „Mit Aktionen wie diesen möchten wir den Ökolandbau mit allen Sinnen erlebbar machen und direkte Begegnungen mit unseren Bio-Erzeugern vor Ort ermöglichen“, erklärte Rebecca Schweiß. Dadurch soll unter anderem der Ökolandbau in der Region weiter vorangebracht werden.

Im Kreislauf wirtschaften mit Tieren, Grün- und Ackerflächen
Andreas Knaus begrüßte die Teilnehmer und gab zunächst einen Überblick über den Betrieb: Der Familienbetrieb wird vom ihm und seiner Frau Franziska mit ihren drei Kindern geführt und durch die Eltern weiterhin tatkräftig unterstützt. „Damals war der Betrieb ein klassischer Milchviehbetrieb mit 60 Rindern“, erzählt Biobauer Knaus. Heute werden auf ca. 3,5 ha Ackerfläche im Freiland sowie in fünf Gewächshäusern auf 1.800 m² eine große Auswahl an Bio-Gemüse produziert. Darüber hinaus wachsen auf 2 ha verschiedenste Sorten Bio-Kartoffeln. Die 25 Milchkühe mit eigener Nachzucht bekommen Grünfutter und Getreide aus eigenem Anbau zum Fressen und liefern wiederum wichtigen Dünger für die Flächen. „So ist im Betrieb eine Kreislaufwirtschaft und ideale Kombination der Fruchtfolge im Grünland, Acker- und Gemüsebau möglich“, beschreibt Andreas Knaus den Betriebskreislauf. Vermarktet wird das feldfrische Bio-Gemüse zwei Mal pro Woche auf dem Mindelheimer Wochenmarkt und freitags im eigene Hofladen in Mussenhausen.

Wertschätzung auch für krumme Karotten
Gemeinsam wurden die Gewächshäuser am Betrieb besichtigt und der Anbau von verschiedenen Kulturen wie Tomaten, Auberginen, Paprika, Salate und vieles mehr, ausführlich erläutert. Dabei blieb auch viel Zeit für Fragen und Tipps für den eigenen Garten. Zum Beispiel ist es wichtig, Trockenstress bei Tomaten auf jeden Fall zu vermeiden. Im professionellen Gemüseanbau funktioniert das über eine Tröpfchenbewässerung. Damit Tomaten schön rot werden, benötigen Sie ausreichend Kali-Dünger. Im Biolandbau funktioniert das rein über organische und mineralische Düngemittel, wie beispielsweise Bio-Hühnermist oder Zuckerrübenmelasse. Auch gegen Schädlinge werden im Ökolandbau nur natürliche Substanzen oder Nützlinge eingesetzt. „Beim Salat-Anbau hat sich die Bodenbedeckung mit Gewebe bewährt. Dadurch wird Unkraut unterdrückt und die Pflanze bleibt sauber“, erklärte Knaus. Damit Salat nach der Ernte lange frisch und knackig bleibt, gab der Biobauern noch den Tipp: „Salat muss in den frühen Morgenstunden geerntet und anschließend direkt kühl gelagert werden“.
Am Schluss wurde noch das Lager besichtigt. Hier lagerte unter anderem eine Kiste mit krummen und aufgeplatzten Möhren. „Diese Karotten entsprechen nicht der Norm, aber unsere Kunden auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen schätzen auch eine krumme Karotte“, so Knaus. Und was dann doch nicht mehr verkauft werden kann, bekommen die Kühe zu fressen – so schließt sich wieder der Kreislauf.

Im Anschluss an die sehr informative und kurzweilige „Backstage“-Führung, hatten die Teilnehmer noch die Gelegenheit, frisches Gemüse im Hofladen einzukaufen.
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