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Modell stehen für die Bio-Zukunft

Der Gemeinderat Fridolfing stimmt für Verbleib in Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel – Kosten steigen leicht

Projekt: Kommunales Engagement
Schlangenknöterich, Fuchsschwanz und Spitzwegerich in Fridolfing: Im Ortszentrum bewirtschaftet Josef Gramsamer eine Wiese, für die er von der ILE prämiert worden ist.
Schlangenknöterich, Fuchsschwanz und Spitzwegerich in Fridolfing: Im Ortszentrum bewirtschaftet Josef Gramsamer eine Wiese, für die er von der ILE prämiert worden ist.
© Alexandra Huber
Die Erzeugung von Bio-Produkten aus Bayern soll bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden – das hat die Bayerische Regierung als politisches Ziel vorgegeben. Damit das gelingen kann, braucht es laut Marlene Berger-Stöckl viel Aufklärungsarbeit. Den umstellungswilligen Landwirten können die Chancen, welche die Bioprodukte bieten, aufgezeigt werden, der Verbraucher müsse für höhere Preise von besonders umweltgerechten Produkten sensibilisiert und verarbeitende Betriebe überzeugt werden, damit sie noch mehr auf regionale Landwirte und Bioprodukte zurückgreifen.
Nebenbei gilt es auch, selbstgesteckte Ziele umzusetzen, wie die Wasserqualität des Waginger Sees zu steigern. Viel zu tun also. „Im Fokus steht eine faire Wertschöpfungskette heimischer Produkte. Lebensmittel, die daheim erzeugt, produziert und zu einem fairen Preis abgenommen werden“, sagte Stöckl-Berger gestern gegenüber der Heimatzeitung. Ein positiver Nebeneffekt sei der Gewässerschutz sowie die schonende und nachhaltige Landnutzung.

Dem Fridolfinger Gemeinderat präsentierte sie die bisherigen Erfolge des Projekts: Die Salzachklinik in Fridolfing setze beispielsweise seit 2015 vermehrt auf regionale Lebensmittel und verwende zu zwanzig Prozent Bioprodukte. Weiter hob sie die Biozertifizierung des Schlachthofs in Laufen hervor, sowie das Gersten-Anbauprojekt der Brauerei Stein, das viele Landwirte aus der Region überhaupt erst wieder dazu bewogen hat, Biogerste anzubauen. Auch konnte die Zielsetzung von 1500 neuen Streuobstbäumen schon zur Hälfte erreicht werden: 750 stehen mittlerweile. Weiter wurden Arbeitsgruppen geschaffen, Infostände betreut und Vorträge organisiert.

Jährlich kostet die Ökomodellregion bis etwa 100 000 Euro. Staatlich subventioniert wurde das Projekt anfangs mit 75 Prozent der Personalkosten. Den Rest müssen die beteiligten Gemeinden aufbringen. Sukzessive sinkt die Subventionierung – von 60 auf 40, am Ende auf 20 Prozent. „Das Ziel ist, dass die Gemeinden das Projekt bald auch alleine stemmen können“, sagte Stöckl-Berger. Für Fridolfing bedeutet das, dass für dieses Jahr 6740,46 Euro fällig werden. Im nächsten Jahr sind es 7607,24 und 8264,22 Euro im Jahr 2021. Mit einer Gegenstimme von Alois Reiter jun. (CSU) wurde der Verbleib Fridolfings in der Ökomodellregion beschlossen.

Artikel von Ralf Enzensberger, Südostbayerische Rundschau vom 22.01.2019
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