Zum Inhalt springen

Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Zart blau, verletzlich und elegant

Projekt: Ökolandbau erleben
Ameisenbläuling
Ameisenbläuling
© Bild von lefeiljo auf Pixabay
Spricht man vom Wiesenknopf-Ameisenbläuling muss man eigentlich zwischen den beiden Arten „Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ und „Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ unterscheiden. Die beiden gehören zu den interessantesten heimischen Tagfaltern.
Absolute Voraussetzung für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist das Vorkommen ihrer Raupenfutterpflanze dem Großen Wiesenknopf und bestimmte Knotenameisenarten, die als Wirt dienen. Der Falter legt seine Eier schon in die Knospen des großen Wiesenknopfes. Die Raupe schlüpft und frisst im Inneren des Blütenkopfs bis sie groß genug ist um sich fallen zu lassen. Dann finden die Raupen in den Ameisennestern Nahrung, Schutz, eine Überwinterungsmöglichkeit und verpuppen sich auch dort. Meist dauert es bis in den übernächsten Sommer bis der kleine, blauschillernde Falter schlüpft. Danach lebt er nur wenige Tage um sich fortzupflanzen und den Kreislauf von neuem starten zu lassen.
Die Entwicklung des Wiesenknopf-Ameisenbläulings ist ein faszinierendes Beispiel für Zusammenhänge und Abhängigkeiten innerhalb eines Ökosystems und macht bewusst wie komplex die Ökosysteme arbeiten. Genau deshalb gehört der Wiesenknopf-Ameisenbläuling auch zu den am stärksten gefährdeten Tagfalterarten Europas. Gerade Bayern kommt hier eine große Verantwortung zu, da es noch immer einen Verbreitungsschwerpunkt für diesen seltenen Tagfalter darstellt. Wir als Öko-Modellregion möchten mit diesem Beispiel veranschaulichen wie komplex und gleichzeitig essentiell die Betrachtungsweise der Natur als Ökosystem ist. Jedes Tier, jede Pflanze ist ein kleines Rädchen im großen Ganzen. Entfernen wir dieses Rädchen, drehen sich auch andere nicht mehr weiter. Deshalb ist ein umsichtiger Umgang mit der Natur und unseren Ressourcen so unglaublich wichtig.
Vorherige Nachricht Nächste Nachricht