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Erzeugerarbeitskreis zum Thema Heckenpflege

Biogärtnerei Degenbeck in Vilsbiburg

Erzeugerarbeitskreis bei der Biogärtnerei Degenbeck in Vilsbiburg zum Thema Heckenpflege
Erzeugerarbeitskreis bei der Biogärtnerei Degenbeck in Vilsbiburg zum Thema Heckenpflege
© Michael Rittershofer

Beim TAGWERK e.V. war der Naturschutz schon bei seiner Gründung 1987 ein wichtiges Satzungsziel. Die TAGWERK e.V.-Zivis, die es damals noch gab, hatten die Aufgabe Landschaftspflegemaßnahmen auf den Mitgliedsbetrieben umzusetzen. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden auf diese Weise auf über 150.000 m² Fläche Pflanzungen, überwiegend Hecken. Hecken sind nicht nur ein wichtiger Wohnort für viele Tierarten, sondern sie bereichern die Landschaft, liefern Früchte und schützen angrenzende Böden vor Austrocknung und Biobetriebe vor Pestiziden konventioneller Nachbarn. Letzteres war auch der Hauptgrund für Josef Degenbeck seine 2002 erworbenen Flächen für seine Biogärtnerei in Großmaulberg bei Vilsbiburg komplett mit Hecken einzusäumen. Seine Nachbarn sparten nicht an Spritzmitteln und Gehölze gab es hier flurbereinigt so gut wie gar keine.

Doch Hecken brauchen natürlich nicht nur Pflanzung – am besten mit autochtonem Pflanzgut wie hier bei Degenbecks –, sondern auch eine regelmäßige Pflege, damit sie nicht zu sehr in die Breite gehen. Von den Nachbarn ohnehin nicht gerne gesehen, galt es hier das Konfliktpotential möglichst einzudämmen und Schnellwachser wie Schlehe und Heckenrose im Zaum zu halten. Vor vier Jahren begann Josef Degenbeck nun mit der Runderneuerung. Zur diesjährigen Pflegeaktion lud er im Dezember 2023 im Rahmen des Erzeugerarbeitskreises seine TAGWERK-Kolleginnen und Kollegen ein, ihm und den beiden Pflegeprofis Sebastian Brandl und Mike Stiegler dabei über die Schulter zu schauen, wie sie die Hecken Stück um Stück auf Stock setzten. Bei Degenbecks alles andere als einfach, da der Abtransport des Schnittguts bei dem sehr hängigen Landschaftsprofil eine echte Herausforderung darstellt.

Ein ideales Konzept für eine Heckenpflege gibt es nicht – das war die einhellige Ansicht der Heckenhelden. Eine Thujen- oder Hainbuchenhecke lässt sich leicht kontrollieren, vielfältige Hecken sind dagegen von Anfang an einem bestimmten Chaos unterworfen. Sie sind nie statisch, sondern immer in Veränderung. Man braucht hier ein Konzept mit Lösungen, um die Natur im Zaum zu halten und ihr doch Spielräume zu lassen. Einen Heckenschnitt alle 10 Jahre halten sie für sinnvoll, der Schnitt zeitlich versetzt, damit Tiere und Pflanzen ausweichen können. Vier Jahre sind sie jetzt an der Pflege dran, nächstes Jahr zum letzten Mal. Dann ist Pause, für 5 Jahre. Dann geht es wieder von vorne los. Ein gutes Werk für Mensch und Natur.

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