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Hans Posch

Hans und Zenta Posch in ihrem Hofladen „Bodenschatz“ in Mögstetten bei Nussdorf.
Hans und Zenta Posch in ihrem Hofladen „Bodenschatz“ in Mögstetten bei Nussdorf. Vor zehn Jahren wurde der „Mögger“-Hof biozertifiziert.
© Karin Kleinert
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Die Poschs wollen Landwirtschaft im Einklang mit der Natur betreiben, denn die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen ist gegenseitiger Respekt. So setzt die Familie bei ihrer Produktion von Lebensmitteln darauf, die Gesetze der Natur zu achten und einen stabilen natürlichen Kreislauf zu erhalten. Das Hauptaugenmerk gilt dem Aufbau der Bodenfruchtbarkeit auf dem Acker durch schonende Bearbeitungsmethoden und ausgeklügelte Fruchtfolgen. Die Arbeitsweise basiert auf traditionellen landwirtschaftlichen Anbauweisen in Kombination mit modernem Wissen und natürlichen Hilfsmitteln wie effektiven Mikroorganismen, den sogenannten EM, zur Düngung und Verbesserung der natürlichen Fruchtbarkeit. 2015 haben sie den „Mögger“-Hof auf biodynamischen Landbau nach den Kriterien von Demeter umgestellt.

Die Kühe grasen auf der großen Weide direkt hinter dem Hof, ihre Milch wird nach Andechs geliefert. Um seinen Mastschweinebetrieb auf Bio umstellen zu können, verkleinerte Hans den Bestand von dreihundert auf siebzig Tiere – ein betriebswirtschaftliches Risiko, das er durch die arbeitsintensive Direktvermarktung, gemeinsam mit seiner Frau Zenta, und die Zusammenarbeit mit den Herrmannsdorfer Landwerkstätten auffangen konnte. Durch einen großen Freilauf ist für genügend Auslauf der Tiere gesorgt. Ein Großteil des benötigten Futters wird auf eigenen Feldern erzeugt.

Auf fünf bis acht Hektar wachsen Besonderheiten wie Hanf und Ölsaaten, die Hans an die nahe gelegene Bio-Ölmühle von Johann Niedl liefert. Er gilt hier als Pionier. Die schwierige Erntetechnik beim Hanf mit seinen zähen Fasern hatte ihn, wie andere Bauern vor ihm, schon fast zum Aufgeben dieser Frucht bewogen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Lohnunternehmer und gemeinsames Tüfteln gelang es, den Hanf ohne begleitende Maschinenschäden zu ernten. Um den Hanf auch geschält vermarkten zu können, wurde Hans durch die Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel bei der Suche nach einer Schälmühle für Hanf unterstützt, sodass sich sein Schälhanf beispielsweise in der Biohanfschokolade der „Chiemgauer Genussmanufaktur“ oder bei einigen Biobäckern findet, etwa beim Stumhofer in Chieming oder beim Wolfgruber in Anger.

Als ein Onkel sein Gebäude am Hof aufgab, übernahm es Hans und betreibt seither den Hofladen „Bodenschatz“. Als eine Bekannte sich als Floristin selbstständig machen wollte, fand auch sie im Hofladen ihren Platz – eine schöne Ergänzung für beide Seiten. Als Mitglied des Maschinenrings Traunstein vertritt Hans den Gedanken einer gemeinsamen Nutzung teurer landwirtschaftlicher Maschinen, als Hilfe zur Selbsthilfe von Landwirtsfamilien, mit dem Nebeneffekt, dass eben dieser Maschinenring über dem Hofladen seit 2018 die Geschäftsstelle mit Versammlungs- und Seminarraum eingerichtet hat.

Sein über die Jahre erworbenes Wissen im Ökolandbau gibt Hans Posch gern weiter und engagiert sich auch in der Nachwuchsförderung, etwa auf Felderbegehungen oder bei Besuchen von Landwirtschaftsschülern. Das Motto des generationenübergreifenden Familienbetriebs lautet „Gemeinsam schaffen wir mehr als alleine!“ Zudem kann Jung und Alt in vielen Dingen voneinander lernen und profitieren.

Aus der Betriebsgeschichte:

2000 Hofübernahme
Hans und Zenta Posch übernehmen den „Mögger“-Hof von Hans‘ Eltern.

2011 Eröffnung eines Hofladens
Im Oktober wird „Bodenschatz“ eröffnet, wo es eigene und regionale Bio-Produkte gibt.

2014 Partner der Herrmannsdorfer Landwerkstätten
Hans Posch liefert Bio-Schweinefleisch an das Bio-Unternehmen in Glonn bei München.

2015 Umstellung auf Demeter
Seitdem wird der 2012 biozertifizierte Hof (Biokreis) nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes bewirtschaftet.

Kontakt:
Johann Posch
Mögstetten 13
83365 Nußdorf
Telefon: 08669 / 358 3947
Mail: johann.posch@boden-schatz.net

Ein Porträt aus der Reihe „Ökogenuss Waginger See – Rupertiwinkel / Inn – Salzach“
Im Februar 2020 wurde von Biovermarkter*innen der Verein „Ökogenuss Waginger See“ gegründet. In loser Folge stellen wir Betriebe aus der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel vor, die sich auf diesem digitalen Bio-Bauernmarkt präsentieren.
Mehr Infos dazu gibt es unter
Homepage: https://oeko-genuss.de
Mail: info@oeko-genuss.de.
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