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Nachhaltigkeitswochen in der ÖMR-Fichtelgebirge

Mit „Nachhaltigkeitsdetektiven“ vom Klassenraum zum Bio-Bauernhof

Projekt: Bewusstseinsbildung und Öko-Tourismus
Ausflug zum Thema Nachhaltigkeit auf den BIO-Hof Ritter in Marktleuthen
6. Klasse der Mittelschule Kirchenlamitz
© Daniel Buslapp-Plafinger
Kein normaler Unterricht und das für eine ganze Woche. Hier war eine deutliche Abwechslung zum Schulalltag angesagt und doch konnte man sagen, hier wird wichtige Bewusstseinsbildung zu den wichtigen Themen unter der Gesamtüberschrift „Nachhaltigkeit“ für die zukünftige Erwachsenengeneration betrieben. So stand für die 6.Klasse der Grund- und Mittelschule Kirchenlamitz das Thema Nachhaltigkeit im Fokus einer ganzen Schulwoche. Abschluss der themenbezogenen Woche war der Klassenausflug zum Bio-Hof Ritter nach Marktleuthen. Hier möchten sie erleben, was Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion bedeutet und welche Möglichkeiten in der Landwirtschaft gesamtheitlich genutzt werden, um Nachhaltigkeitsziele für die Menschen sowie den regionalen Lebensraum zu erreichen.

Trotz nasskaltem Wetter stand Betriebsleiter Andreas Ritter sowie Daniel Buslapp-Plafinger von der Öko-Modellregion Fichtelgebirge den 19 Schülern und Schüle-rinnen zusammen mit Ihrem Klassenleiter Herr Markus Hilpert für eine Vielzahl von interessierten Fragen zum Thema Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung seines landwirtschaftlichen Betriebes kompetent Rede und Antwort. Altersgerecht schildert Andreas Ritter die Geschichte zu seinem Hof, seine Intension zur nachhaltigen Bewirtschaftung und den damaligen Bedenken zur Umstellung in einen Öko-Betrieb. Nach einer Lageplanbesprechung ging es für die Besucher an die Erkundung der verschiedenen Produktionsflächen. Immerhin gehören zum Biohof-Ritter insgesamt 76 Hektar Gesamtfläche mit Rinderhaltung, Geflügelaufzucht sowie Kartoffel und Getreideanbau. Eine riesige Fläche für die selbsternannten „Nachhaltigkeitsdetektive“, die hier die zukunftsorientierte Sinnhaftigkeit der ökologischen Kreislaufwirtschaft und den damit verbundenen Arbeitsaufwand live erleben. Hier konnten sie unter anderem erfahren, was mit den Spelzen der geernteten Dinkelkörner geschieht und welchen Komfort diese für das Leben der Hühner bietet. Ebenso erfuhren sie wie der Kot der Hühner in Verbindung mit der Einstreu als hochwertiger Dünger eingesetzt wird und in Feldwirtschaft das Wachstum der Futterpflanzen für die Tiere fördert gleichzeitig auch Nahrung für Kleinstlebewesen bietet. Folgefragen zu Bodenfruchtbarkeit, dem Zusammenhang zwischen natürlichen und künstlichen Pflanzenschutz konnten genauso fachkundig beantwortet werden, wie auch alle anderen Fragen zum ökologischen Kreislauf in seinem Be-trieb. Zum Abschluss der Hof Tour war vor allem für die technikbegeisterten Jungen die Größe und Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlage interessant. Zum Erstaunen aller und als bestes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit erfuhren die mittlerweile begeisterten Schüler und Schülerinnen, dass damit nicht nur die gesamte Wärme zum Aufwachsen der artgerecht gehaltenen Hühner erzeugt wird, sondern auch der komplette Hof mit dem benötigten Strom versorgt wird.

Nach drei Stunden aktiven Erleben wie Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion auf einem ökologisch produzierenden Geflügelbauernhof funktioniert, konnten die gesamte Klasse mit den vielen Eindrücken, Informationen und dem gemeinschaftlichen Resümee verabschieden, dass durch bewusstes Einkauf von ökologisch produzierten im Idealfall saisonalem Lebensmitteln aus der Region gemeinschaftlich ein wichtiger und vor allem nachhaltiger Beitrag für die Umwelt geleistet werden kann.
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