Zum Inhalt springen

Ökologischer Winterwandertag im Fichtelgebirge

Bewusstseinsbildung mit der ÖMR-Fichtelgebirge und dem Naturpark

Projekt: Bewusstseinsbildung und Öko-Tourismus
ÖMR Projektmanager Daniel Buslapp & NP Ranger Ronald Ledermüller an der Sasse Weide
Einführung Mehrwert Weidehaltung
© Daniel Buslapp

Aus diesem Grund lud die Öko-Modellregion Fichtelgebirge am 24.02.2024 in Kooperation mit dem Naturpark Fichtelgebirge zum 1. ökologischen Winterwandertag ein.

Startpunkt für die 35 Teilnehmenden war der Wanderparkplatz an der Sasse Weide südlich von Kleinwendern in der Gemeinde Bad Alexandersbad. Unter der Führung des Projektmanagers Daniel Buslapp und dem Naturpark Ranger Ronald Ledermüller ging es auch gleich in den anliegenden Wald, der sich mit tiefen Rinnen, welche als Überbleibsel einer alten Handelsstraße nach Wunsiedel dokumentiert wurden, auszeichnet. Sehr wahrscheinlich wurden über diesen Wege auch die Fuhrkarren vom Sechs-Ämter Rotvieh (historisch Keltenrotvieh) Richtung Wunsiedel gezogen, so die Annahme.

Nach kurzen Stopp an der Sechs-Ämter Rotviehweide vom Bio-Hof Rudi Küspert und der Einführung in die Geschichte der Wiederansiedlung dieser alten Nutztiere, konnte vom Projektmanager die wichtigen Bedeutung der Weidehaltung für die Artenvielfalt sowie Artenschutz erläutert werden. Weiter ging es dann den kurzen Weg in das erste Archedorf Deutschlands. Mit dieser Bezeichnung hat es sich Kleinwendern bei Bad Alexandersbad federführend und modellhaft zur Aufgabe gemacht, vor allem nur noch sehr selten vorkommende Nutztierarten eine Chance auf Fortbestand zu geben. Die dortigen Begegnungen mit den kaum noch in Deutschland auffindbaren Nutztierrassen wie Sundheimer Hühner, Deutsche Reichshühner, Coburger Fuchsschafe, Thüringer Waldziegen, Bayerische Landgänse, Rheinische Schecken oder blauäugige Hermelinkaninchen erfreute besonders die teilnehmenden Kinder.

Weiter ging es auf der 3,5km langen Forststraße entlang an alten Stufenhängen, die damals in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung die Aufgabe hatten, Bodenabtragungen durch Ausschwemmungen Richtung Tal zu verhindern. Beispiel für das, was passiert, wenn diese Vorrichtung nicht mehr errichtet wird, konnte man mit tiefen Regenrinnen am gegenüberliegenden Hang erkennen. Begleitend zur ökologischen Wanderung konnte Ronald Ledermüller mit seinem fundierten Wissen so einiges Spannendes zu dem Themen, wie steinreich das Fichtelgebirge aus geologischer Sicht ist, aber auch zu dem sehr selten gewordenen Auerwild, erzählen. 

In Sichersreuth angekommen, übernahm Martin Höpfel vom Ferienhof Fichtelgebirge die Gruppe der Teilnehmenden. Nach einer kurzen Pause ging es dann motorisiert auf die Safari-Tour durch das Bison & Rotwildgehege. In gesicherter Aussicht konnten alle Besucher und Besucherinnen, die auf der Fläche abgesicherten, frei lebenden Bisons sowie Rotwild bewundern. Deutlich ging aus dem anschließenden Dialog mit dem Tierhalter die Hochkomplexität des Ganzen hervor, bei dem Tierkenntnisse genauso eine Rolle spielen, wie auch die Einhaltung verschiedenster EU-Vorschriften, der Öko-Vorschriften und weiterer Auflagen für die Haltung, die Schlachtung , Veredelung aber auch den Vertrieb des Fleisches dieser Tiere.

Zum Abschluss ging es dann weiter zu Fuß zum "Gasthaus Reinl", bei dem alle Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, das BIO-Fleisch von den Tieren oder auch eine vegetarische Variante in geselliger Rund zu genießen. Auch in diesem Rahmen fanden sich über eine Vielzahl von Gesprächen gute Gelegenheiten sich über die Entstehung, Aufgaben und Herausforderungen der ÖKO-Modellregion Fichtelgebirge  zu informieren. 


Vorherige Nachricht Nächste Nachricht