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Bio-Gemüseanbau für die Solidargemeinschaft – Im großen und kleinen Stil

Filmabend zur Solidarischen Landwirtschaft weckt großes Interesse

Projekte: BioRegionale Vermarktungsstrategien, Ökolandbau erleben
Hans Georg Schafroth bei der Ernte für die wöchentliche Solawi-Kiste.
Hans Georg Schafroth bei der Ernte für die wöchentliche Solawi-Kiste.
© Daniel Delang

Rebecca Petschke, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Günztal und Hans Georg Schafroth, Gründer und Landwirt der Solawi Schafroth-Hof freuten sich über das große Interesse. Zu sehen gab es den Film „Das Kombinat – Kann Wirtschaft auch solidarisch?“. Der Dokumentarfilm begleitet das Münchner Kartoffelkombinat über einen Zeitraum von 9 Jahren auf seinem bewegenden Weg von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland. Doch der Weg dorthin ist voller Herausforderungen.

Im Anschluss an den ungeschönten Dokumentarfilm fand ein Gespräch mit dem Erzeuger und Mitgliedern der Solawi Schafroth-Hof statt. Im Mittelpunkt stand hierbei, die 1. Solawi aus dem Günztal kennenzulernen und das Solawi-Konzept von beiden Seiten – Erzeuger und Abnehmer – zu beleuchten. Die Öko-Modellregion Günztal initiierte und begleitete den Weg der Solawi Schafroth-Hof, die im April 2024 in ihr 3. Anbaujahr startet. „Bei der Solawi schließt sich der landwirtschaftliche Erzeuger mit einer Gruppe privater Haushalte zusammen. Über einen festen, monatlichen Beitrag wird die Landwirtschaft finanziert und die Beteiligten erhalten wöchentlich ihren Ernteanteil an regional, saisonal und nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Das Risiko und die Verantwortung werden geteilt. Das einzelne Lebensmittel verliert seinen Preis und erhält seinen Wert zurück.“, erklärt Sonja Baumberger, Mitgründerin der Solawi.Den Solawi-Mitgliedern ist besonders wichtig zu wissen, wo ihr Gemüse herkommt und wie es produziert wird. „Es ist toll Teil einer Gemeinschaft zu sein, die füreinander einsteht. Außerdem werden innerhalb der Solawi nur wenige bis keine Lebensmittelabfälle produziert, was mir besonders wichtig ist“, berichtet ein Mitglied. „Wir tauschen uns auch gegenseitig mit Rezeptideen aus, oder lernen gemeinsam Neues wie z.B. fermentieren“, freut sich ein anderes Mitglied. Die Solawi wird in diesem Jahr Bio-Gemüse für rund 60 Ernteteile (1 Ernteteil entspricht in etwa dem Gemüsebedarf von zwei bis drei Personen) produzieren. Erstmals wird es in Obergünzburg eine Abholstelle außerhalb des Betriebes geben.

Im Rahmen des Filmabends gab es zudem die Möglichkeit sich an Infoständen über die SoLaWi Schafroth-Hof, SoLaWi MaNa Allgäu e.V. aus Buchloe und die Öko-Modellregion Günztal zu informieren. Aus Sicht der Öko-Modellregion den Mitwirkenden war die Veranstaltung ein voller Erfolg, um die Idee der Solidarischen Landwirtschaft weiterzuverbreiten und es konnten sogar direkt neue Mitglieder gewonnen werden.

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