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Peter Froschhammer

Vom traditionellen Bauernhof zum ökologischen Vorzeigebetrieb

Peter Froschhammer vor dem eigenen Hofladen
Peter Froschhammer vor dem eigenen Hofladen
© Daniel Delang, Öko-Modellregionen Bayern

Auch Tiere kehren auf den Hof zurück. Die Wahl fällt auf die Schweinezucht – und zwar nicht in riesigen Mastställen, sondern in Weidehaltung. „Den Widerstand der Bevölkerung gegen ein solches Projekt wollten wir nicht, und auch das Investitionsvolumen von über einer Million Euro war uns zu hoch., da die Tierhaltung im Ökolandbau flächengebunden ist.“ Die Bunten Bentheimer Schweine, die damals noch zu einer bedrohten Haustierrasse gehörten, sind eigens für die Freilandhaltung gezüchtet. Um seine Produkte selbst vermarkten zu können, hat die Familie den alten Kuhstall zu einem Hofladen umgebaut. Der direkte Kontakt zu den Kunden ist eine wichtige Bestätigung und auch notwendig, um mit Transparenz zu überzeugen. Das Anliegen der Familie ist es vor allem, die Verbraucher mitzunehmen. Dafür veranstaltet er Essen am Hof und führt Besichtigungen durch, insbesondere bei den Schweinen. im Hofladen wird auch das Fleisch von Kollegen vor allem Ochsenfleisch, das nicht auf dem eigenen Betrieb, sondern auf einem Kooperationsbetrieb im Nachbardorf erzeugt wird, verkauft.

Sehr gerne würde Peter in den Vollerwerb wechseln, dafür braucht er jedoch bezahlbare Flächen. Könnte er wachsen, würde er sofort in die Metzgereiverarbeitung am Hof investieren. Denn es gibt immer weniger Handwerksbetriebe. Mit eigener Verarbeitung wäre der Betrieb krisensicherer.

Ein besonderes Vergnügen findet Peter Froschhammer im Schnapsbrennen. Er verarbeitet die Früchte des Hofes, aber auch anderer Kollegen und Kunden, die ihm Obst bringen und ihre Edelbrände dann wieder mitnehmen. Voraussetzung dafür, dass er die Früchte anderer verarbeitet, ist absolute Qualität. Fallobst oder faulige Früchte kommen nicht in Betracht. Ebenso wenig Import-Obst. „Nur das garantiert ein optimales Ergebnis“, beteuert Peter. Den hohen Energiebedarf beim Destillieren kompensiert er durch eine Photovoltaikanlage auf den Scheunendächern. Das benötigte Kühlwasser bekommen anschließend die Tiere zum trinken.

Mit seinem Betrieb will er zeigen, was auch ohne intensiven Betriebsmitteleinsatz möglich ist. „Das nächste Projekt ist für mich, mein Wissen und die Erfahrungen so einzusetzen, dass auch mit der Klimaherausforderung eine nachhaltige Landbewirtschaftung gelingen kann.“ Es ist so viel möglich im Ökolandbau. Ich wünsche mir hier von der Politik und der Bevölkerung mehr Rückhalt und Unterstützung für diese wertvolle Praxis", betont Peter Froschhammer.

 

Nächster Mensch