Zum Inhalt springen

Sonderkulturen - Steigerung der ackerbaulichen Wertschöpfung

Mohnanbau in der Öko-Modellregion Steinwald Allianz
Mohnanbau in der Öko-Modellregion Steinwald Allianz
© Foto: Martin Schmid
Sonderkulturen gelten als lohnende Marktnische. Der Vorteil für die Region: Mit Sonderkulturen lassen sich gute Preise erzielen – damit macht man sich von der zunehmend globalen Konkurrenz unabhängiger. Meist ist der Aufwand etwas höher, aber auch der Preis und damit der erzielbare Ertrag pro Hektar. Eine Nischenstrategie für kleine bäuerliche Betriebe. Und eine Augen- und Bienenweide in der Flur. Jürgen Streubel zum Beispiel hat Erfolg mit Blaubeeren und zeigt, dass es sich lohnt, auf Sonderkulturen zu setzen. -> Link zum Porträt


Mohn
Der Steinwald gilt als die Keimzelle des Bayerischen Bio-Mohnanbaus. Doch der Mohn ist keine einfache Kulturpflanze und stellt die anbauenden Landwirte jedes Jahr vor neue Herausforderungen. Von 2014 bis 2019 betreute die Öko-Modellregion das Projekt rund um die Sonderkultur Mohn. Von der Universität Bonn wurde es durch eine Projektstudie begleitet. Das Jahr 2019 stand unter dem Motto „Erlebnis Mohn“: Auf einem großen Mohnblütenfest in Friedenfels konnten die Besucher den Mohn schmecken und auf den Feldern erleben, im Sommerprogramm „Bio-Erleben“ wurde die Kulturpflanze Mohn mit allen Sinnen erlebbar gemacht, während einer Aktionswoche waren in Bäckereien im Steinwald Mohnprodukte erhältlich und auf einem Bio-Stammtisch konnten die Teilnehmer alles über den Mohnanbau erfahren.

Im Laufe des Projekts wurden in der Steinwald-Region drei Bio-Mohn-Produkte entwickelt: Bio-Mohnsaat, Bio-Mohnöl sowie Bio-Mohnmehl. Das aus den Samen gepresste Bio-Mohnöl wurde 2016 auf der Messe für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der "Internationalen Grünen Woche" in Berlin ausgezeichnet. 2019 erhielt auch das Bio-Mohnmehl aus dem Steinwald den Innovationspreis "Bayerns bestes Bio-Produkt". Auch heute noch sind im Juni und Juli an wechselnden Standorten die bunt blühenden Bio-Mohnfelder zu sehen.


Topinambur
Die alte Kulturpflanze Topinambur ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr in Vergessenheit geraten. Im Steinwald wurde sie von der Öko-Modellregion im Rahmen eines Projekts von 2018 bis 2020 wieder angebaut und erfuhr somit eine Renaissance. Im Frühjahr und Herbst fanden Aktionen statt, bei denen Topinamburknollen in den Öko-Modellregionen Steinwald und Stiftland zum Anpflanzen im eigenen Garten abgeholt werden konnten. Außerdem boten regionale Bäckereien Topinamburbrot an und Restaurants servierten Gerichte mit der vielfältig einsetzbaren Wurzel.

Im Spätsommer leuchten die großen Blüten der Topinambur-Pflanzen in kräftigem Gelb und können im heimischen Garten als Sichthecke fungieren. Sie bieten vielen Insekten Wohnraum und Nahrung. Zudem sind die im Herbst und Frühjahr erntbaren Knollen auch noch essbar. Ob als Beilage, Hauptgericht oder im Dessert - Topinambur ist flexibel einsetzbar. Er kann sowohl roh als auch gekocht, in süßen sowie in herzhaften Speisen verzehrt werden. In der Küche wird Topinambur zum Beispiel in Salaten, Suppen, Kuchen und Brot verwendet. Durch das enthaltene Inulin ist Topinambur auch für Diabetiker geeignet.

Weitere Inforamtionen finden Sie unter "Innovative Produktentwicklung"

Kontakt

Elisabeth Waldeck
Öko-Modellregion Managerin 

Steinwald-Allianz

Bräugassse 6, 92681 Erbendorf

Bürotage: Montag, Mittwoch vormittags, Donnerstag
Vorheriges Projekt Nächstes Projekt