Ein vielseitiges Interview über Agrarpolitik, Zukunftskommission Landwirtschaft, Chancen eines Gesellschaftsvertrages und Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln.
Wichtige Erkenntnisse und Aussagen aus dem Podcast #8
Zukunftskommission Landwirtschaft
Hintergrund zur Bildung der Zukunftskommission w die Unzufriedenheit mit, aber auch innerhalb der Landwirtschaft
30 Gruppierungen redeten mit- und nicht übereinander
Die Zukunftskommission gab Handlungsempfehlungen, die auch im Programm der neuen Bundesregierung Einklang fanden
Positive Leistungen sollen honoriert und negative verringert werden
Geändertes Ernährungsverhalten
Das Ernährungsverhalten hat sich verändert: ca. 20 % der Studenten fordern vegetarisches Essen auf Exkursionen
Geändertes Ernährungsverhalten kann auch eine Chance sein, da nicht weniger Geld für Ernährung ausgegeben wird, sondern halt anders
Ökolandbau
Umstellung auf ökologischen Landbau ist beim Grünland einfacher. Sowohl von Erzeugerseite als auch vom Absatz.
Neben „öko“ sind noch weitere Kriterien wichtig: Grundfutterbasierte Fütterung, Artenvielfalt, bäuerliche Landwirtschaft, Weidehaltung, Zweinutzungsrassen, Region, …
Bei ökologischer Wirtschaftsweise entstehen viele Probleme erst gar nicht
Herkunftskennzeichnung
Herkunftskennzeichnung: Hauptbestandteile in Lebensmittel müssten eindeutig deklariert werden, z.B. Fränkische Bio-Rostbratwürste, Tiroler Speck und Schwarzwälder Schinken
Label sind oft irreführend, zur Erklärung hier die EU-weiten Herkunftslabels:
Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) Erzeugen, Verarbeitung und Zubereitung in bestimmten geographischen Gebiet
Geschützte geografische Angabe (g.g.A.) nur ein Schritt in der Wertschöpfungskette muss in der Region erfolgen
Garantiert traditionelle Spezialitäten (g.t.S.) bezieht sich nicht auf den geografischen Ursprung, sondern auf traditionelles Verfahren (z.B. Heumilch)
Gesellschaftsvertrag
Vorstellungen der Menschen über Landwirtschaft hat sich verändert, gegenseitige Schuldzuweisungen folgten, Bienenvolksbegehren brachte das Fass zum Überlaufen
Vorbild Niedersachsen, evtl. „Bayrischer Weg“ weiter umsetzen. Dies ist ein Versuch, Leistungen die nicht am Markt honoriert werden, auszugleichen. Z.B. wie durchs Kulap
Dialog ist wichtig, Leute müssen mitgenommen werden
Faire Preise
Alle Ebenen sind gefordert:
EU: andere Agrarpolitik, Bayern bekommt 1.000 Mio. Euro für die Landwirtschaft, Förderung nicht mehr nach Fläche sondern nach erbrachten Leistungen zahlen
Länder: Ombudsmann am Ministerium, Gesellschaftsvertrag
Kommunen: Modellregionen ähnlich ÖMR, aber nicht nur bio
Unternehmen: Erzeuger-Verbraucher-Kooperationen
uvm
Resümee: Der Landkreis Miesbach hat viele Vorteile: landschaftlich, flächengebundene Tierhaltung, wenig Erosion- und Nitratprobleme….. Empfehlung: diese Vorteile mit dem Erzeugnis zu fairem Konditionen verkaufen!!!!!!