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Passauer Oberland

Getreidefeld Otterskirchen
Getreidefeld Otterskirchen
© Tobias Ebert
Die ländlich geprägte Region der ILE Passauer Oberland liegt im Landkreis Passau und damit im Zentrum der jungen Europaregion Donau-Moldau. Mit seiner Lage nördlich der Donau zählt das ILE-Gebiet zum Naturraum des Bayerischen Waldes und stellt das Bindeglied zur Universitätsstadt Passau dar. Die Region kennzeichnen die reizvolle Landschaft des Vorwaldes, der einzigartige Naturraum der Ilz und eine über 1000-jährige Kulturgeschichte am Handelswegenetz der Goldenen Steige. Auf dieser wertvollen Basis ist die Region bestrebt, sich weiterzuentwickeln und in der Folge dem Anspruch von Tradition und Zukunft gerecht zu werden.

Der freiwillige Zusammenschluss von elf Gemeinden des nördlichen Landkreises Passau besteht seit dem Jahr 2010. Innerhalb dieses Gemeindeverbundes werden sieben Handlungsfelder intensiv bearbeitet: Demographie, Energie & Umwelt, Ortsentwicklung, Tourismus & Freizeit, Vereine & Ehrenamt, Verwaltungskooperation sowie Wirtschaft.
Ein wesentlicher Baustein des Handelns in den genannten Themenfeldern liegt im Aufbau von Netzwerken mit Akteuren in der Region, sich gegenseitig zu stärken, zu unterstützen und Synergien zu schaffen. Diese Prämisse gilt auch für den Aufbau der neuen staatlich anerkannten Öko-Modellregion Passauer Oberland.

Unter landwirtschaftlichen und landschaftsbildlichen Gesichtspunkten ist die Region vorwiegend von Grünland und Viehhaltung geformt, zudem spielen Acker- und Futterbau eine Rolle.
Vor Ort stößt man auf Pioniere des ökologischen Landbaus, die bereits in den 1990er Jahren die ökologische Wirtschaftsform für sich entdeckt und damit den ökologischen Landbau in der Region vorangetrieben haben. Hier handelt es sich neben Landwirten und den Betreibern einer Getreideaufbereitung um eine Biobäckerei, die ihr gesamtes Sortiment auf 100 % bio umstellen konnte. Vermehrt spielt jedoch auch eine junge Generation von überzeugten Biolandwirtinnen und –landwirten eine immer größer werdende Rolle. So sind in den letzten Jahren innovative Gemüsebaukonzepte und Solawis entstanden. Neben der klassischen Produktion von Biomilch und Biofleisch führen verschiedene Diversifizierungsstrategien zu einem immer umfassender werdenden Angebot an veredelten landwirtschaftlichen Produkten, die meist direkt vermarktet werden. Auch weitere Betriebszweige wie der Bauernhofpädagogik werden zunehmend als wichtige Zusatzangebote angesehen.

Ziel der Öko-Modellregion ist es, Strukturen des Ökolandbaus auszubauen und zu stärken. Wir veranstalten hierfür Informationsveranstaltungen und Netzwerktreffen um die Akteure in der Region miteinander in den Austausch zu bringen und um Potenziale für regionale Wertschöpfungsketten auszuloten. Als Beitrag zur Bewusstseinsbildung wollen wir den Bewohner:innen des Passauer Oberlandes den Wert regionaler Bioprodukte und den Vorteil regionaler Wirtschaftskreisläufe sichtbar machen. Das schaffen wir mit Betriebsbesichtigungen im Rahmen von Radtouren und Wanderungen oder mit der Auflage unseres bioregionalen Einkaufsführers. Des Weiteren sind wir an den Schulen im Passauer Oberland im Rahmen der sogenannten Klimaschutzoffensive präsent. Dafür arbeiten wir neben unseren eigenen Projekten wie der Bio-Brotboxaktion oder der Bio-Schulverpflegung im Schulverband Büchlberg-Hutthurm mit der Umweltstation Haus am Strom eng zusammen. Auch bei der Anlage von biodiversitätsfördernden Landschaftselementen konnten wir auf den kommunalen Flächen wesentliche Anstöße liefern.

Gemeinsam wollen wir unsere Region positiv voranbringen, indem ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Aspekte und Anliegen miteinander in Verbindung gebracht werden. Wir setzen uns für eine kleinstrukturierte bäuerliche Landwirtschaft ein, weil wir darin verschiedene Vorteile erkennen. Das reicht von der Möglichkeit der regionalen Selbstversorgung bis hin zur Pflege unserer Kulturlandschaft oder der Förderung der Biodiversität und der damit einhergehenden Steigerung unserer Resilienz gegenüber Risikofaktoren. Wir wollen nicht nur altes Kulturgut und die Landschaft mit ihrem natürlichen Erholungswert bewahren, sondern sehen in der ökologischen Wirtschaftsweise, gekoppelt an eine ressourcenschonende Ernährung, eine große Chance dem Klimawandel besser begegnen zu können. Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Förderung der natürlichen Biodiversität durch angepasste Bodenbewirtschaftung und der Verzicht auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel leistet hierfür einen wesentlichen Beitrag.


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