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Jana Heenen

Wald- und Marktgarten nach Permakultur-Prinzipien

Frau im Garten
Jana Heenen in ihrem Garten
© Daniel Delang/ Öko-Modellregion Miesbacher Oberland

Insgesamt 5000 Quadratmeter hat sie mühsam von der Grasnarbe befreit, sodass sie hier ohne Beikrautdruck ihren besonderen Garten betreiben kann. Ein kleiner Folientunnel bedeckt einen Teil der Fläche. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein klassisches Marktgartenkonzept, doch bei genauerem Hinsehen bemerkt man Besonderheiten. „Vom Marktgarten stammt die Methode auf die Muttererde eine 20 cm dicke Humusschicht aufzutragen. Der Boden wird dadurch sehr fruchtbar. Die Idee ist, den Boden dann nicht mehr umzugraben sondern ihn ganz locker werden zu lassen. Die Lockerheit erreicht sie mit einer besonderen Grabgabelkonstruktion, eine französische Maschine mit dem Namen „La Campagnole“ mit der sie sowohl den Boden lockert als auch Wurzelreich entfernt und ihn so zum Bepflanzen vorbereitet. Dann kommt die Humusschicht und am Ende wird bepflanzt. Dabei wendet sie meist Mischkulturen in den Beeten an. Es wächst also nirgendwo nur eine Kultur, sondern oft drei davon. Etwa Rote Beete, Zuckerschote und Brokkoli, oder Zwiebel, Karotte und Spinat. „Zentral ist, dass die Kulturen sich gegenseitig im Wachstum stärken und den Boden unterschiedlich durchwurzeln, das tut ihm gut“, erklärt Jana fachkundig.

Der wunderschöne Garten ist ein Nebenprodukt des eigentlichen Projektes: Ein Waldgarten soll es werden. „Dabei werden unterschiedliche Baumarten, Sträucher und Pflanzen auf mehreren Ebenen angebaut, deren Früchte oder Blätter man allesamt verwenden kann. Um den Boden vorzubereiten, starte ich jetzt allerdings mit Ahorn, Birke, Weide und Pappel. Das sind sogenannte Pionierbäume, die mit mageren Böden zurechtkommen und diesen für anspruchsvollere Bäume wie Obstbäume vorbereitet. Gerne hört man ihr zu, wenn sie von ihrem Vorhaben erzählt, und ist begeistert von dem Wissen und der ruhigen Leidenschaft, die bei ihr mitschwingt. „Das Projekt ist eigentlich auf Jahrzehnte ausgelegt und da habe ich mir eben das abgewandelte Permakultur-Marktgartenkonzept überlegt. Damit habe ich bereits im ersten Jahr Gemüse, das ich verkaufen kann.“ Dazu kommen Experimente mit vielen bekannten und unbekannten Kräutern, sie dienen dazu Schädlinge zu verwirren und Nützlinge zu betören, verbessern den Boden und man sagt ihnen nicht selten auch Heilwirkungen nach.

Jana ist nicht nur eine begabte Gärtnerin, sie erzählt auch begeistert und teilt ihr vielfältiges Wissen. Kein Wunder also, dass es bereits die ersten Anfragen von Gruppen und auch Klassen gibt, die sich von Jana in die Geheimnisse des permakulturellen Gartenbaus und den Waldgarten einweisen lassen möchten.

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